Unter Zwangsverhalten/Zwangsgedanken versteht man wiederholte und anhaltende Verhaltensweisen oder Gedanken, die eine Person dazu veranlassen bestimmte Handlungen nur nach streng zu befolgenden Regeln durchzuführen. Der Betroffene versucht dadurch befürchtete Ereignisse oder Situationen zu verhindern, zu reduzieren oder ihnen vorzubeugen. Seine Befürchtungen entsprechen dabei nicht den tatsächlich vorliegenden Gegebenheiten. Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen verursachen eine erhebliche Belastung, denn sie sind zeitaufwändig und beeinträchtigen nicht nur die normale Tagesroutine, sondern im weiteren Verlauf auch die Berufsfähigkeit sowie die sozialen Beziehungen. Die bekanntesten Zwänge sind Kontrollzwänge, Reinigungszwänge und Denkzwänge. Problematisch ist vor allem, dass sich aus zunächst isolierten Zwängen immer weitere entwickeln, so dass ein normaler Alltag bald nicht mehr zu bewältigen ist. Die Methoden zur Behandlung von Zwängen sind denen bei Ängsten sehr ähnlich. Es kommen insbesondere kognitive Methoden zum Einsatz, da es ja zunächst gilt, Einstellungen zu ändern. Gerade verhaltenstherapeutische Ansätze bieten hier eine gute Erfolgsprognose.