Jemanden zu führen bedeutet, ihn hinzuführen, anzuführen und zu begleiten und dabei gleichzeitig nicht den Blick für Wirtschaftlichkeit und Profit, Mitarbeiter- und Kunden-Zufriedenheit zu verlieren. Gelingt dies, stehen wir in leitender Position eines profitablen Unternehmens mit hervorragendem Betriebsklima und enger Kundenbindung. Dies hört sich einfacher an, als es in der Realität umzusetzen ist. Harter Konkurrenzkampf, Lohn-Dumping, Restriktion von Arbeitsplätzen usw. sind nicht gerade Faktoren, die hier förderlich sind. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb lohnt es, den Focus auf den Menschen zu lenken.
Mitarbeiter sind Menschen, die nur dann optimale Leistungskraft zeigen können, wenn sie zufrieden sind. Innere Zufriedenheit setzt voraus, dass meine Leistungen Anerkennung finden, dass ich mich mit dem, was ich arbeite, identifizieren kann. Findet das Ganze noch in einem angenehmen Betriebsklima, an der Seite netter Kollegen statt, dann wird meine Leistungsmotivation auf einem gleichbleibend hohen Level bleiben. Eine gute Führungskraft erkennt die fachlichen Potentiale seiner Mitarbeiter, setzt diese zielgerichtet ein, delegiert und kontrolliert (wichtig für die Motivation) im Rahmen eines sachlichen Feedbacks. Aber auch die soziale Komponente von Führung darf nicht unterschätzt werden. Der Mitarbeiter bringt auch seine privaten Probleme mit an den Arbeitsplatz und die können sich schnell leistungsmindernd auswirken. Hier ist also Empathie gefragt. Bereits ein intensives persönliches Gespräch kann oft schon weiterhelfen. Mittlerweile gibt es viele Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter professionelle Hilfe suchen und diese auch finanzieren (von reinen Coaching-Maßnahmen bis hin zu Ehe-Beratung). Dies sind Investitionen, die sich langfristig immer auszahlen, denn Mitarbeiter, deren persönliche Belange ernst genommen werden, werden dem Unternehmen gegenüber immer loyal sein. Und wenn es ihnen psychisch gut geht, werden sie auch profitabel für das Unternehmen arbeiten.
Aber auch Kundenbindung funktioniert gar nicht so anders. Auch der Kunde will sich in seinen Bedürfnissen und Belangen verstanden fühlen. Er verlangt nach persönlicher Behandlung. Ist diese, abgesehen vom rein qualitativen Anspruch, gewährleistet, ist er Erweiterungen des Portfolios grundsätzlich aufgeschlossen und springt auch bei Preiserhöhungen nicht sofort ab. Dies zu vermitteln gehört auch zu einer guten Mitarbeiterführung.
Die wichtigste Botschaft aber ist: Führungsverhalten ist lernbar!