Die Motive sind meist gute, trotzdem erreichen wir oft nicht oder nur schlecht, was wir uns für unsere Kinder vorgenommen haben. Dies liegt daran, dass Erziehung kein statischer Prozess ist, sondern es sich um ein höchst vielschichtiges Interaktionsmodell zwischen Individuen handelt. Hier prallen nicht nur unterschiedliche Erwartungshaltungen und Bedürfnisse aufeinander, hinzu kommen noch situative Faktoren, wie z.B. Zeit- und Termindruck usw. Wichtig ist zu verstehen, was bei „Erziehung“ eigentlich passiert oder auch, trotz aller Intentionen, nicht passiert. Mitunter bewirken wir mit unserem Verhalten beim Kind genau das Gegenteil. Dies verursacht Stress, den wir dann wieder an das Kind zurückgeben. Bei problematischen Vater-Mutter-Kind Situationen gilt es zunächst den Prozess zu durchleuchten, Verhaltensweisen in ihrer Wirkung und Gegenreaktion zu analysieren. Mit dem Wissen um die Wirkweise können wir dann gezielt z.B. eine Problemlösung einleiten oder auch bestimmte (Erziehungs-) Ziele realisieren. In den meisten Fällen wird das Kind dafür nicht aktiv (d.h. in den Sitzungen) benötigt!! Das ist wichtig, damit das Kind gar nicht das Gefühl bekommt, irgendetwas stimme mit ihm nicht. Nur in Einzelfällen, meist bei älteren Kindern, ist auch manchmal ein Gespräch mit dem Kind selber notwendig. Es wird aber versucht, diese Sitzungen so gering wie möglich zu halten. Denn Sie werden schnell erfahren, dass durch eine Änderung Ihres eigenen Verhaltens sich das Verhalten Ihres Kindes automatisch ändern wird.